Schon seit jeher munkelt der dollemer Bürger, dass in seinem Walde am Hardberg unheimliche Wesen ihr Unheil treiben. Manch einer behauptet sogar, wer von einem der Unholde gesehen würde, der würde auf der Stelle in Tiefen des Waldes gezogen und niemals mehr ans Tageslicht gelangen. Andere behaupten, wer sie ansieht könne sich nie wieder das Antlitz einer holden Maid erfreuen, da der Anblick dieser Wesen für das menschliche Auge so schrecklich sei, dass man vor Furcht seine Augen nicht mehr öffnen mag.

Ein Knabe war einst mit seiner Schwester auf der Suche nach Brennholz. Als er zurückkehrte berichtete er völlig von Sinnen von einer Entführung seiner Schwester durch eines der Wesen. Mit riesigen Hörnern und weit aufgerissenem Maul soll ihn das Wesen angesehen haben und im Fels verschwunden sein. Daraufhin gruben sich die Bürger in den Berg und suchten nach einem Anhaltspunkt dieser Wesen. Nach vielen Wochen vergeblichen Grabens vertuschten sie die Geschichte und schworen sich aus Angst vor einem erneuten Übergriff, niemals ein Wort darüber zu verlieren. Noch heute wird die Stelle als Steinbruch bezeichnet. Die Schwester jedoch ward nie mehr gesehen.

Viele Generationen lang war es still um diese geheimnisumwitterten Gesellen und sie verschwanden aus den Köpfen der Bürger. Nun jedoch sollen sie wieder erschienen sein. In der Kälte des ausklingenden Winters sollen sie sich wieder in den Wäldern umtreiben. Auf dem Dachboden eines alten Herbergsvaters fand sich ein altes Pergament mit folgender Inschrift:

So bleibt zu hoffen, der Schreiber möge Unrecht haben und die Flicke Teufel ein Gespinst der alten Tage sein. Aber wer mag dies beschwören? Scharrt es nicht schon an eurem Fenster?